COPD 2 – Die mittelschwere COPD

Das COPD-Stadium 2 wird nach GOLD als „mittelschwere COPD“ klassifiziert. Im Vergleich zum Anfangsstadium ist dieses schon eher wahrnehmbar für die Betroffenen, bedeutet aber in vielen Fällen noch keine große Einschränkung. Ein positiver Aspekt: Patient:innen dieses Stadiums können ihre Beschwerden mithilfe der Therapie meist gut behandeln.
 | 13.06.2023

Symptome der mittelschweren COPD

In diesem Stadium ist die COPD schon deutlicher wahrnehmbar als im Anfangsstadium 1. Dennoch tritt bei vielen Patient:innen ein Gewöhnungseffekt ein, der dafür sorgt, dass sie die COPD-typischen Symptome erst spät als solche erkennen. Denn gerade Raucher:innen sind es eigentlich gewohnt, dass sie an einem hartnäckigen, chronischen Husten und Auswurf leiden – und genau das sind die typischen Symptome für eine COPD im mittelschweren Stadium. Doch Achtung: in einigen Fällen können sie auch gänzlich fehlen. Das macht die (Selbst-)diagnose dann umso schwieriger und zögert sie entsprechend hinaus.

Atemnot tritt dagegen im COPD Stadium 2 meist nur unter Belastung auf. Patient:innen, die nicht sportlich aktiv sind und insgesamt eher bewegungsarm leben, bemerken den schleichenden Verlust der Lungenfunktion daher erst spät. Doch was genau unterscheidet dieses Stadium nun von den anderen?

Die folgende Tabelle zeigt die Einteilung der vier COPD GOLD-Stadien im Verhältnis zu den Sollwerten, die abhängig von Geschlecht, Größe und Alter der Patient:innen sind.

copd stadien
Verlust der Lungenfunktion in den COPD-Stadien

Zusätzlich zum Stadium gibt es noch einen anderen Faktor, der die Therapie wesentlich mitbestimmt: Die Einteilung in eine ABE-Gruppe. Hier sind vor allem zwei Kriterien entscheidend: Zunächst ist es die Häufigkeit von Exazerbationen, also akuten Verschlechterungen in den vergangenen 12 Monaten – und im zweiten Schritt wird hier auch die von den Patient:innen selbst eingeschätzte Ausprägung der Symptome berücksichtigt. Dabei wird schon deutlich: Bei COPD werden die Betroffenen aktiv in Diagnose und Therapie miteinbezogen.

Zu welcher Patientengruppe gehöre ich?

Die mittelschwere COPD erfolgreich behandeln

Auch gegen eine mittelschwere COPD ist man als Patient nicht machtlos. Wenn Sie die folgenden Schritte beachten, beeinflussen Sie neben dem Krankheitsverlauf das Wohlbefinden und die Lebensqualität – und können diese aufrecht erhalten.

Wie wird eine COPD im Stadium 2 behandelt?

Aufmerksame Leser:innen des Beitrags zur leichten COPD im Anfangsstadium erinnern sich vielleicht, dass die Therapie hier in der Regel ausschließlich aus bronchienerweiternden Bedarfsmedikamenten besteht. Ab dem COPD GOLD Stadium 2 kommen neben diesen Bronchodilatatoren auch Medikamente zum Einsatz, die eine langwirksame Verbesserung der Lungenfunktion bewirken. Diese Therapie sollte man wie von Arzt oder Ärztin verschrieben befolgen – selbst wenn man keine Beschwerden verspürt.

Welche Rolle spielt das Rauchen bei der COPD?

Noch vor dem Einsatz von Medikamenten sollten rauchende COPD-Patient:innen unbedingt eine Entwöhnung umsetzen. Denn die medizinische Therapie alleine reicht bei einer COPD nicht aus: So schwer es auch fallen mag – Voraussetzung ist, dass das Rauchen aufgegeben wird.

Wie vermeide ich Exazerbationen bei COPD im Stadium 2?

Die COPD schreitet in Krankheitsschüben – auch Exazerbationen genannt – voran, die sich als plötzliche Verschlechterung der Symptome bemerkbar machen. Um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, sind deshalb die folgenden Maßnahmen wichtig:

  • Am Anfang von Exazerbationen stehen häufig akute Infektionen der Atemwege. Dem sollte man vorbeugen, etwa indem man sich gegen entsprechende Erreger impft oder Gelegenheiten meidet, bei denen man sich anstecken könnte.
  • Als Schutzimpfungen empfehlen die Leitlinien eine jährliche Grippeimpfung und eine Impfung gegen Pneumokokken.
  • Zudem vermeiden sollte man außerdem das Einatmen lungenbelastender Schadstoffe wie Feinstaub, Feuerrauch oder Zigarettenqualm.

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Das sollte man tun bei mittelschwerer COPD

Die COPD ist eine systemische Erkrankung, die sich mit fortschreitendem Verlauf auf den gesamten Organismus auswirken kann. Man tut also gut daran, sich früh mit Symptomen und wirksamen Gegenmaßnahmen auseinanderzusetzen.

Welchen Einfluss hat Bewegung auf COPD im Stadium 2?

Regelmäßige Bewegung tut der Gesundheit gut – auch und gerade, wenn man Atemnot bei körperlicher Anstrengung verspürt. Mithilfe von Sport und körperlicher Aktivität kann man diese Symptome verringern und den Verlust der Lungenfunktion aufhalten, was sich letztendlich auf die Lebenserwartung auswirken kann. Am besten ist es, hier mit dem oder der behandelnden Lungenfachärzt:in Rücksprache zu halten, welche Art der Bewegungstherapie geeignet ist.

Welche Sportarten sind bei COPD geeignet?

Ängsten und Sorgen bei COPD aktiv begegnen

Doch nicht nur der Körper ist von einer chronischen Lungenerkrankung wie der COPD im Stadium 2 betroffen. Wenn Atembeschwerden zunehmen und der eigene Körper nicht mehr jede Belastung mitmacht, reagieren viele Betroffene mit einem Rückzug aus dem sozialen Leben. Ängste und Sorgen sind deshalb häufig unerwünschte Begleiter einer COPD.

Verspürt man einmal diese Rückzugstendenzen, sollte man aktiv gegensteuern und trotz des erhöhten Aufwands dafür sorgen, dass man nicht in eine Abwärtsspirale hineingerät. Hilfreich ist dabei ein offener Umgang mit der eigenen Erkrankung gegenüber Freund:innen und Familie – sowie ein Austausch mit anderen Betroffenen, beispielsweise im Rahmen einer Selbsthilfegruppe.

So begegnen Sie Ängsten und Sorgen bei COPD

Patientenschulungen bei COPD

Studien belegen, dass sogenannte Disease-Management-Programme (DMP), in denen Patient:innen einen besseren Umgang mit der Krankheit erlernen, viel Positives bewirken können. Es zeigte sich, dass sie die Eigenverantwortlichkeit der Betroffenen stärken – wodurch wiederum die Lebensqualität erhöht wird und sogar die Anzahl an Krankenhausaufenthalten pro Jahr deutlich gesenkt werden konnte.

Diese strukturierten Schulungsprogramme bieten viele gesetzliche Krankenkassen an. Am besten führt man dazu ein Gespräch mit dem oder derHaus- oder Lungenärzt:in.

Diese Krankenkassen bieten COPD-Patientenprogramme an

Über die Diagnose COPD ist sicher niemand erfreut. Allerdings ist es im GOLD-Stadium 2 so, dass die Symptome und das Fortschreiten der Erkrankung in der Regel noch gut kontrolliert werden können. Aller Anfang muss immer der Rauch-Stopp sein – trägt man mit einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung zusätzlich etwas dazu bei, steht einem Leben mit viel Wohlbefinden wenig entgegen.

Quellen:
– Vogelmeier, C. (et al.): S2k – Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD).Pneumologie 2018; 72: 253–308.
– Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease, 2023: GOLD 2023 Key Changes Summary. Abgerufen bei https://goldcopd.org/wp-content/uploads/2022/12/KEY-CHANGES-GOLD-2023-2.pdf am 14.04.2023
– Monosano Gmbh, o.D.: COPD GOLD – eine Einteilung, die manches erklärt. Abgerufen bei https://www.mondosano.de/ratgeber-artikel/copd-gold#headline-4 am 05. Mai 2023
– Foto: Fotolia.com

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