Atemübung: Ausatmen durch einen Strohhalm

Für Patienten mit Asthma oder COPD ist das Ausatmen durch einen Strohhalm eine hilfreiche Atemtechnik bei Luftnot oder erhöhter Belastung. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie es geht.

Im letzten Beitrag ging es um die richtige Anwendung der dosierten Lippenbremse in Ruhe und bei Belastung. In diesem Artikel möchte ich Ihnen nun eine alternative PEP-Technik zeigen: die Ausatmung durch einen Strohhalm.

Zur Erinnerung:

Die Buchstaben PEP stehen für den englischen Begriff positive exspiratory pressure – übersetzt: die Ausatmung gegen einen positiven Druck bzw. gegen einen Widerstand.

Der Begriff PEP-Atmung umfasst viele verschiedene Atemtechniken und Atemtherapiegeräte. Sie alle haben gemeinsam, dass der Ausatmung ein gewisser Widerstand entgegengesetzt wird, in unterschiedlicher Intensität und auf unterschiedliche Art und Weise.

PEP-Atemtechniken helfen Ihnen

  • die Ausatmung zu verlangsamen und zu verlängern
  • die Atemwege länger geöffnet zu halten
  • mehr Luft aus den Atemwegen abzuatmen
  • die Reizung der Hustenrezeptoren zu vermindern

Hinweis: Üben Sie die Ausatmung mit dem Strohhalm zuerst in Ruhe und in Situationen ohne akute Atemnot. Jeder Patient sollte für sich einen individuellen, dosierbaren und vor allem alltagstauglichen Widerstand finden, den er im Alltag gegen Atembeschwerden einsetzen kann.

Ausatmen durch einen Strohhalm – So geht’s

Vorbereitung: Zunächst müssen Sie einen passenden Strohhalm auswählen, der Ihnen einen angemessenen Widerstand bietet. Je nach Situation und individueller Kapazität können Sie Durchmesser, Länge und Winkel anpassen. Den für Sie passenden Widerstand finden Sie am besten zusammen mit Ihrem Physiotherapeuten heraus.

Atemuebungen mit Strohhalm
Atemübungen mit Strohhalm

Je länger der Strohhalm, desto größer der Widerstand. Am Anfang ist es daher sicher ratsam, erstmal mit einem kürzeren Strohhalm zu beginnen. Häufig wählen Patienten anfangs einen zu hohen Widerstand, was schnell zu einer Überforderung beim Ausatmen führen kann.

Beachten Sie dabei, dass der Widerstand deutlich stärker steigt, wenn Sie ein Strohhalmstück mit einem geringeren Durchmesser wählen, als wenn Sie nur die Länge verändern.

Die Übung:

  1. Legen Sie das Strohhalmstück locker zwischen Ihre Zähne ohne darauf zu beißen.
  2. Schließen Sie die Lippen locker um den Strohhalm.
  3. Atmen Sie durch die Nase ein und lassen die Luft dann entspannt durch den Strohhalm ausströmen. Pressen Sie die Luft nicht mit Kraft heraus.
  4. Atmen Sie nach einer kleinen Pause wieder ganz normal durch die Nase ein. Bitte nicht bewusst tief einatmen.

Anwendungstipps:

  • Finden Sie die für Sie passende Strohhalmlänge. Sie können auch für verschiedene Situationen unterschiedliche lange und geknickte Strohhalmstücke bereithalten.
  • Setzen Sie die Atemtechnik in Momenten ein, in denen Sie das Gefühl haben, schwerer Luft zu bekommen, nicht durchatmen zu können, körperlich anstrengende Dinge zu erledigen haben oder als entspannende Atemtechnik im Alltag.
  • Üben Sie die Technik mit Ihrem Physiotherapeuten. Er/Sie kann Ihnen helfen, den passenden Widerstand zu finden.
  • Aus hygienischen Gründen entsorgen Sie die Strohhalme täglich nach dem Gebrauch und benutzen am nächsten Tag ein unbenutztes Stück.
  • Bewahren Sie die Strohhalme trocken und geschützt auf, so dass sie nicht verunreinigen können.
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25 Kommentare

  1. Mein Ehemann macht 3 mal im Jahr Urlaub mit mir. Mit dem Wohnwagen nach Neuhaarlingersiel, das tut gut. Leider habe ich außer der Copd noch andere Handicaps. Notoperation, Koma, Stoma. Der Platz reicht hier garnicht aus. Durch mein stolzes Gewicht von 36 kg kann Ich kaum laufen. Pflegestufe 4. Mein Ehemann fährt mich im Rollstuhl überall hin. Er ist dass größte Glück das Ich habe. Für das nächste Jahr hat er Urlaub auf Sylt gebucht.
    Ich berichte weiter.

    Antworten
  2. Hallo, ich bin 67 Jahre alt und habe Copd 4 fast Ende.
    Ich probiere das mit dem Strohhalm mal aus, schaden kann es ja nicht.
    Liebe Grüße an alle die mitkämpfen.

    Antworten
  3. Hallo, ich habe ebenfalls COPD 3 , bin bereitet und bekomme seit 3 Jahren jährlich eine Reha auf Borkum. Es ist wichtig, dass Haus oder Lungenfacharzt sie beantragen u den Antrag gut begründen.
    Im Abschlussbericht der Reha wird dann schon für das nächste Jahr eine Reha empfohlen. Ich hoffe, das hilft!! L G. Maria

    Antworten
  4. Hallo Harry.
    Siehe meinen Komentar vom 08.04.19 man kann es nicht übertreiben,ich benutze meine Hilfe ca 6-8Std am Tag,die Stärke kannst Du selbst bestimmen,Du merkst schon wenn er zu eng ist und Du schwierigkeiten beim Ausatmen hast.
    Hoffe habe dir geholfen.
    Gruß Burckhard

    Antworten
  5. Hallo Angelika vom 01.10.19
    Ich habe alle 2 Jahre eine Reha beantragt und auch genehmigt bekommen. Das lief allerdings noch über die Rentenversicherung. Heiligendamm hat mir auch sehr gut gefallen. :o)
    Ich bin 56 Jahre und habe COPD IV.
    Jetzt bin ich EU Rentnerin (berfristet) und bekomme sicherlich nur alle 4 Jahre eine Reha von der KK genehmigt. Oder kann jemand etwas anderes berichten?
    Ich wünsche allen viel Kraft und hoffe die Entscheidung über die Organspende im Bundestag am kommenden Donnertag fällt zu unseren Gunsten aus.

    Freundliche Grüße, Petra

    Antworten

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