Asthma bronchiale und COPD haben diverse Gemeinsamkeiten und können daher von Laiinnen und Laien leicht verwechselt werden. Dabei gibt es einige ganz markante, wichtige Unterschiede, die die beiden chronischen Lungenerkrankungen voneinander differenzieren. Im direkten Vergleich sieht das so aus:
Asthma und COPD im direkten Vergleich
Asthma | COPD | |
---|---|---|
Alter | Erstdiagnose häufig im Kindesalter | Erstdiagnose im fortgeschrittenen Erwachsenenalter |
Ursache | Allergien oder Infektionen | meist Rauchkonsum oder anhaltende Schadstoffbelastung |
Atemnot | anfallsartig (bei Kontakt mit Schadstoffen/Allergenen oder bei körperlicher Belastung), manchmal auch über längere Zeit hinweg | bei körperlicher Belastung |
Husten | anfallsartig (meist trockener Reizhusten) | früh morgens am stärksten ausgeprägt (meist Husten mit Auswurf) |
Verengung der Atemwege | meist nur zeitweise vorhanden und umkehrbar | dauerhaft vorhanden, fortschreitend und nicht umkehrbar |
Was sind die Ursachen von Asthma und COPD?
Auch bei der Ursache der Erkrankung gibt es große Unterschiede zwischen COPD und Asthma bronchiale. So entsteht die COPD in neun von zehn Fällen als Folge eines jahrelangen Tabakkonsums und beginnt folglich eher im Erwachsenenalter – typischerweise sogar erst in der zweiten Lebenshälfte. Symptome eines Asthma bronchiale dagegen treten häufig erstmals im Kindes- oder Jugendalter auf. Sie sind in der Regel allergisch bedingt, werden also durch eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich ungefährliche Bestandteile in der Luft hervorgerufen. In einigen Fällen entsteht Asthma bronchiale jedoch auch als Folge einer Infektion der Atemwege.
Welche Symptome treten bei COPD und Asthma bronchiale auf?
Zu den typischen Symptomen – sowohl von Asthma bronchiale, als auch von COPD – zählen die drei Buchstaben A-H-A: Atemnot, Husten und Auswurf. Doch wie äußert sich das genau?
Atemnot
- Asthma bronchiale: Das Hauptsymptom beim Asthma bronchiale ist eine Überempfindlichkeit der Atemwege, die sich – meist anfallsweise, manchmal aber auch über längere Zeit hinweg – in Form von Husten und Atemnot äußert. In der Regel ist dieses Symptom eine Reaktion auf bestimmte Reize wie Belastung, Allergene oder Schadstoffe.
- COPD: Die Symptome der COPD sind eher permanent und fortschreitend. Im Frühstadium zeigt sich das Symptom der Atemnot nur bei höherer Bewegungsintensität – zum Beispiel beim Sport. In späteren Stadien leiden Betroffene jedoch auch unter geringer Belastung, etwa beim Treppensteigen – im Spätstadium kann sie sogar im Ruhezustand auftreten.
Husten und Auswurf
Soviel zur Atemnot als klassisches Symptom von Asthma bronchiale und COPD. Doch wie sieht es mit den anderen beiden Leitsymptomen aus – Husten und Auswurf?
- Asthma bronchiale: Husten zeigt sich bei Asthma bronchiale meist im Vorfeld eines Asthmaanfalls in Form eines trockenen Reizhustens, Auswurf ist dagegen eher selten vorhanden. In einigen Fällen kann es gerade bei länger auftretendem Hustenreiz jedoch auch dazu kommen, dass die Bronchien verschleimen. Das äußert sich dann durch zähen Auswurf von eher heller Farbe.
- COPD: Der Husten bei COPD ist die typische Folge einer chronischen Verschleimung der Bronchien. Er wird deshalb auch als “produktiv” bezeichnet – besonders morgens nach dem Aufstehen leiden Betroffene einer COPD unter einer starken Verschleimung und haben das Bedürfnis, das Sekret abhusten zu müssen. Dabei helfen zum Beispiel Atemtherapiegeräte wie der RC-FIT® CLASSIC, der mit sanften Vibrationen bei Ein- und Ausatmung den Schleim von den Wänden unserer Atemwege löst. So kann das festsitzende Sekret leichter und schonend abgehustet werden.
Wie ist der typische Krankheitsverlauf bei COPD und Asthma bronchiale?
Die Symptomatik ist nun also klar – und weist sowohl Gemeinsamkeiten, als auch einige Unterschiede auf. Nun stellt sich die Frage: Wie ist der typische Verlauf der beiden chronischen Lungenerkrankungen? Kann es zu Verbesserungen oder sogar zu einem Stillstand der Symptome kommen? Auch hier zeigen sich wieder große Unterschiede zwischen Asthma bronchiale und COPD:
Asthma bronchiale: Asthma-Patient:innen erleben häufig einen saisonalen Wechsel zwischen besseren und schlechteren Phasen. Die Symptome können sich daher auch zurückbilden, sodass vollkommen beschwerdefreie Phasen entstehen. Zudem gibt es zahlreiche Therapieoptionen, mit denen sich die Beschwerden von Asthma bronchiale nahezu vollständig unterdrücken lassen – abhängig von der individuellen Ausprägung der Erkrankung natürlich.
COPD: Bei COPD handelt es sich dagegen um eine langsam fortschreitende Erkrankung, die sich meist in Schüben verschlechtert. Auch durch die Gabe von Medikamenten lässt sich dieser Krankheitsfortschritt nicht vollständig aufhalten oder gar rückgängig machen.
Wichtig zu wissen: Es existiert eine Mischform der beiden Atemwegserkrankungen, die als Asthma-COPD-Overlap-Syndrom (kurz: ACOS) bezeichnet wird. ACOS kennzeichnet sich zuerst durch einen schweren Verlauf von entweder Asthma oder COPD als einzelne Erkrankung, entwickelt sich dann aber zu einer Mischform. Betroffene haben meist intensivere Beschwerden, häufigere Exazerbationen und Krankenhausaufenthalte – und erleiden zudem einen schnelleren Verlust der Lungenfunktion. Man geht davon aus, dass etwa zehn bis 20 Prozent aller Asthma- und COPD-Patient:innen davon betroffen sind.
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Welche Therapieoptionen hat man bei Asthma und COPD?
Weder gegen COPD, noch gegen Asthma bronchiale ist man vollkommen machtlos. Es gibt bereits diverse Therapieoptionen, die alle dabei helfen sollen, die Symptomatik erträglicher zu machen. Eine vollständige Heilung ist bis heute jedoch bei beiden Erkrankungen ausgeschlossen.
Grundsätzlich gilt: Bei Asthma ist das Erkennen und Vermeiden der Auslöser der erste und wichtigste therapeutische Schritt. Bei COPD ist es zentral, auf die Ursache der Erkrankung zu verzichten: das Rauchen.
Ziel aller weiteren Maßnahmen ist mit beiden Erkrankungen die Erhaltung beziehungsweise Verbesserung der Lebensqualität. Was die medikamentöse Therapie angeht, so gehört bei Asthma bronchiale die Inhalation von Kortikosteroiden zur Basistherapie, insofern mehr als zwei Atemnotsituationen pro Woche auftreten. Bei COPD-Patient:innen werden kortisonhaltige Dosieraerosole hingegen erst in späteren Stadien als Dauertherapie empfohlen. Eine Gemeinsamkeit gibt es hier jedoch: Sowohl mit Asthma als auch COPD ist ein ausreichendes Maß an Bewegung ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der Lungenfunktion und der allgemeinen Gesundheit.
Asthma bronchiale und COPD könnten aufgrund ihrer vielen Ähnlichkeiten Geschwister sein – Zwillinge jedoch nicht. Denn die Unterschiede liegen klar auf der Hand – zumindest für gut informierte Leser:innen von leichter-atmen.de. Sich über seine Erkrankung zu belesen und Eigeninitiative zu zeigen, ist ein wichtiger Schritt zu einem Leben mit mehr Wohlbefinden – trotz Asthma oder COPD.
Quellen:
– Neth, 2021: Wie man die Lungenerkrankungen unterscheiden kann. Abgerufen bei https://www.ptaheute.de/aktuelles/2021/11/17/asthma-oder-copd-wo-ist-der-unterschied am 21.04.2023
– Deutscher Allergie- und Asthma-Bund, o.D.: Asthma oder COPD? Abgerufen bei https://www.daab.de/atemwege/asthma/copd/asthma-oder-copd am 21.04.2023
– Techniker Krankenkasse, 2022: Asthma-COPD-Overlap (ACO): Wenn beide Erkrankungen gleichzeitig auftreten. Abgerufen bei https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/asthma-bronchiale/asthma-copd-overlap-aco-2013046 am 20.04.2023
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