Wenn Treppensteigen oder das morgendliche Anziehen eine große Herausforderung darstellen: Bei Patienten mit COPD oder Asthma nimmt das Gefühl von Atemnot unter körperlicher Belastung typischerweise zu.
Raus aus dem Teufelskreis!
Manchmal dauert das Abklingen der Atemnot im Anschluss an eine Belastung um ein Vielfaches länger als die Belastung selbst. Um eben diesem Gefühl zu entgehen, vermeiden viele Betroffene jegliche körperliche Anstrengung – und geraten so in eine Abwärtsspirale aus körperlicher Schonung und sinkender Leistungsfähigkeit mit immer schneller auftretender Atemnot.
Wirken Sie diesem Teufelskreis effektiv entgegen! Dafür stelle ich Ihnen im Folgenden nützliche Verhaltenstipps und Übungen vor, die Ihnen helfen, Atemnot im Alltag zu reduzieren.
1. Planen und portionieren Sie anstrengende Aktivitäten
Wenn Sie anstrengende Bewegungsabläufe schnell durchführen und keine Pausen einlegen, ist eine Überlastung sehr wahrscheinlich.
Dosieren Sie deshalb Ihre Belastung! Durchdenken Sie im Vorfeld Ihre körperliche Aktivität und planen Sie Teilschritte und Pausen fest ein – und nicht erst dann, wenn Sie das Gefühl haben, mit der Luft völlig am Limit zu sein.
Beispiel: Treppen steigen
Wenn Sie z. B. über die Treppe in die 2. Etage müssen, planen Sie feste Pausen ein:
- Dosieren und planen Sie die Pausen so wie es zu Ihrem aktuellen Zustand passt. Das kann heute anders sein als gestern.
- Bleiben Sie z. B. nach jeder halben Etage geplant stehen und machen Sie 1–2 Zwischenatmungen.
- Bleiben Sie auch dann stehen, wenn Sie eigentlich das Gefühl haben, noch etwas weiter gehen zu können.
- Gehen Sie nicht bis an Ihr Luftlimit! Ziel ist es, dass Gefühl von schwerer Luftnot gar nicht erst entstehen zu lassen.
2. Kombinieren Sie körperliche Anstrengung mit PEP-Atmung
Ein Grund für Luftnot bei körperlicher Aktivität ist der Effekt der dynamischen Überblähung:
Bei gesteigerter Atemtätigkeit nimmt die Überblähung in der Lunge vorübergehend zu. Das liegt daran, dass beim Ausatmen mehr Luft in der Lunge verbleibt und Sie weniger frische, sauerstoffhaltige Luft einatmen können. Es entsteht dann das Gefühl, dass Sie nicht durchatmen können oder nicht ausreichend Luft bekommen.
In meinen letzten beiden Artikeln habe ich Ihnen gezeigt wie Sie die sogenannte PEP-Atmung mit der Lippenbremse oder einem angepassten Strohhalmstück durchführen können:
Atemtechnik bei Luftnot: PEP-Atmung und dosierte Lippenbremse
Atemübung: Ausatmen durch einen Strohhalm
Nutzen Sie diese Möglichkeit in Kombination mit körperlicher Aktivität um dynamische Überblähung und Atemnot zu reduzieren.
3. Vermeiden Sie Pressen und Luft anhalten
Bei anstrengenden Tätigkeiten neigt man schnell dazu, die Luft anzuhalten oder zu pressen. Vermeiden Sie das unbedingt! Es steigert die Atemanstrengung unnötig und erzeugt mehr Luftnot.
Versuchen Sie bei Anstrengung stattdessen, möglichst gleichmäßig weiter zu atmen. Das gelingt besser, wenn Sie bewusst eine bestimmte Bewegung mit der Ein- oder Ausatmung verbinden.
Beispiel: Aufstehen vom Stuhl
Atmen Sie durch die Nase kurz ein und stehen Sie während der Ausatmung mit PEP (Lippenbremse oder Strohhalmstück) auf. Halten Sie nicht die Luft an!
4. Nutzen Sie atemerleichternde Positionen
In den Pausen oder nach der Belastung eignen sich Haltungen, die Ihnen die Atmung erleichtern. Sie helfen Ihnen, Ihre Atmung schneller wieder zu beruhigen und eine evtl. entstandene Luftnot zu reduzieren.
Beispiel: Brustkorb entlasten
Ihren Brustkorb können Sie um das Gewicht des Schultergürtels und der Arme entlasten, indem Sie sich abstützen, z. B. an einem Geländer. Kombinieren Sie diese Haltungen mit der Lippenbremse oder einem angepassten Strohhalmstück.
Hier fand früher so ein reger, interessanter Austausch statt. Seit geraumer Zeit werden die Beiträge weniger und auch seltener. Scheinbar gründen immer mehr Leute eine Whatsappgruppe, sodass der Blog fast zum Erliegen kommt. Finde ich sehr schade.
MfG Susanne
Man soll auch bei COPD3 Sport machen was ich auch tue.Täglich. Aber etwa bei Cardiogymnastik gelingt mir zu einem bestimmten Zeitpungt die Bauchatmung nich mehr u ichverfalle in die Lungenatmung. Wie schlimm ist das?
Maria
Habe seit 3 Jahren COPD, jetzt III Gold , war in Thoraxklinik. Es wurden mir Ventile eingesetzt. Leider haben sie
keine Verbesserung gebracht. Wurden wieder entfernt.
Danach Einsetzen von coils, leider auch ohne Verbesserung. Müssen drinnen bleiben.
Ich bin rund um die Uhr auf Sauerstoffgerät angewiesen.
Jetzt hat man mir eine OP der Lunge empfohlen, wobei laperoskopisch ein Teil des nicht
funktionierenden Lungenlappens entfernt wird.
Meine Frage
hat jemand so eine OP machen lassen und kann mir berichten, ob er Erfolg damit hatte ?
Vor allem, ob eine Verbesserung der Atmung und der Lebensqualität im allgemeinen
verbessert wurde.
Ich kann mich noch nicht entscheiden, ob ich diese OP machen lassen soll.
Hallo Maria,
das wird dir niemand beantworten können, weil jeder Mensch anders ist.
Was ich gelesen habe ist, einigen geht es wunderbar, auch noch nach ein paar Jahren,
einige haben eine deutliche Verschlechterung und bei anderen ist es gleich geblieben,
Was du tun könntest, dir eine Zweitmeinung einholen.
Wie immer du dich auch entscheidest, sei überzeugt davon was du tust, dann wird‘s schon gut werden.
Liebe Grüße
Birgit
Vielen Dank, liebe Birgit, für Deinen Kommentar.
Ja, ich werde nochmals bei meinem Pneumologen in Mannheim
nachfragen, was er mir rät.
Aber langsam werde ich depressiv, weil mir alles immer schwerer fällt
und ich so gut wie nie aus dem Haus komme.
Und immer nur fernsehen oder lesen ist auch auf Dauer keine Alternative.
Maria