Asthma bronchiale – Ursachen und Risikofaktoren

Wenn das Treppensteigen zur Qual wird und einem beim Spaziergang im Feld die Puste ausgeht, kann es sein, dass man an Asthma bronchiale leidet. Doch wie entsteht Asthma eigentlich?
 | 29.03.2022

Um beantworten zu können, was mögliche Ursachen von Asthma bronchiale sind, muss man erst einmal verstehen, was damit genau gemeint ist. Obwohl es verschiedenen Formen des Asthmas gibt, so haben sie alle eines gemeinsam: Die sogenannte “bronchiale Hyperreagibilität” – anders gesagt: überempfindliche Atemwege. Diese hohe Empfindlichkeit kann sich unterschiedlich äußern und durch ganz verschiedene Reize ausgelöst werden. In den meisten Fällen reagieren Betroffene auf Allergene, wie Pollen, Staub, Tierhaare und weitere – dann spricht man vom allergischen Asthma. Auslöser können aber genauso aus starken Düften, einer hohen Schadstoffbelastung der Atemluft, Kälte oder körperlicher Belastung bestehen.

Lunge Asthma bronchiale

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Ursachen von allergischem und nicht-allergischem Asthma

Zurück zur Ursachenforschung. Bis heute ist ungeklärt, warum ein Asthma genau entsteht. Es wird jedoch immer deutlicher, dass Erbanlagen und die Umgebungsfaktoren eine Rolle spielen.

Beim allergischen Asthma antworten die Atemwege mit einer Entzündungsreaktion auf bestimmte Bestandteile in der Luft. Nicht selten ist dies auf einen regelmäßigen Kontakt mit diesen Stoffen in der Kindheit zurückzuführen. Häufige Allergene, auf die Asthma-Patient:innen reagieren, sind beispielsweise Schimmelpilzsporen, Pollen diverser Pflanzen oder Tierhaare.

Beim nicht-allergischen Asthma ist es oft eine Infektion der Atemwege im Erwachsenenalter, die zur Entstehung von überempfindlichen Bronchien führen kann. Eine allergische Reaktion findet hier nicht statt, daher reagieren Betroffene auch nicht auf Allergene. Stattdessen sind die Auslöser hier eher unspezifische Reize wie Schadstoffe – zum Beispiel am Arbeitsplatz – oder körperliche Anstrengung.

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Moderne Lebensweise fördert Entstehung von Asthma

Asthma ist eine Volkskrankheit – nicht nur in Deutschland. Man geht davon aus, dass weltweit über 330 Millionen Menschen an der Lungenerkrankung leiden, Tendenz steigend. Doch wie kommt es dazu?

Forscher:innen und Ärzt:innen gehen davon aus, dass dies damit zusammenhängt, dass sich in den letzten Jahrzehnten die Lebensumstände weltweit stark verändert haben – besonders in modernen Gesellschaften und Industrieländern. Dazu zählen beispielsweise erhöhte und stetig steigende Schadstoffkonzentrationen, vor allem in städtischen Ballungsräumen.

Aber auch veränderte Bauweisen, die unsere Wohnräume immer besser abdichten und damit zugleich die Zirkulation von Frischluft vermindern, können mitverantwortlich für Veränderungsprozesse in der Lunge sein. Gleiches gilt für die vermehrte Haltung von Tieren im Wohnbereich, die vor allem die Entstehung von Allergien im Kindesalter begünstigen.

Risikofaktoren

Neben all diesen Ursachen gibt es noch weitere Faktoren, die bei der Entstehung von Asthma bronchiale eine Rolle spielen – und damit das Erkrankungsrisiko erhöhen.

So können häufige Infekte wie beispielsweise Erkältungen, die Grippe oder eine Nebenhöhlenentzündung zu einer chronischen Erkrankung der Atemwege führen und damit die Atmung beeinträchtigen. Das Asthma kommt und geht dann mit den entzündlichen Prozessen.

Auch Heuschnupfen sowie die Hauterkrankungen Neurodermitis oder Milchschorf erhöhen das Erkrankungsrisiko für Asthma. Manche Betroffene reagieren außerdem heftig auf bestimmte Medikamente wie Schmerzmittel, Entzündungshemmer oder Betablocker.

Von Belastungsasthma spricht man, wenn körperliche Beanspruchung wie Sport eine Atemnot hervorruft.
Die Rolle der Genetik ist bei der Entstehung von Asthma keinesfalls zu unterschätzen: So fanden Wissenschaftler:innen des Deutschen Zentrum für Lungenforschung beispielsweise heraus, dass Asthmatiker:innen häufig über eine genetische Besonderheit verfügen. Dadurch wird der Schleim in den Atemwegen dickflüssiger, als es bei gesunden Menschen der Fall ist – die Lunge kann sich nicht selbst “reinigen” und ruft daher die typische Asthma-Symptomatik hervor.

Letztlich gibt es auch vermeidbare Risikofaktoren, die in der Kontrolle der Patient:innen selbst liegen. Ganz oben auf der Liste: Rauchen. Denn der Konsum von Tabak und Co. schwächt die Lunge maßgeblich, vermindert die Wirkung von Medikamenten und erhöht zudem das Risiko einer Atemwegserkrankung. Dabei ist es nicht nur der aktive Tabakkonsum, der problematisch ist, sondern auch das Passivrauchen, das oft unterschätzt wird.

In der Kindheit sind es unter anderem Übergewicht und Bewegungsmangel, die sich auf die Entstehung von Asthma auswirken. Zudem haben einige Studien gezeigt, dass ein Vitamin-D-Mangel das Auftreten von Autoimmun- und Infektionskrankheiten wahrscheinlicher macht. Im Gegensatz dazu litten Asthma-Patient:innen, die über längere Zeit Vitamin-D-Präparate einnahmen, seltener an Exazerbationen, also akuten Verschlechterungen der Asthma-Symptomatik.

Auch, wenn die genaue Entstehung von Asthma bisher nicht klar erforscht ist, so gibt es zahlreiche Hinweise, was der Lunge guttut – und was man lieber vermeiden sollte. Nicht auf all diese Faktoren hat man selbst Einfluss, aber manches lässt sich kontrollieren. Wer darauf achtet, kann trotz Lungenerkrankung ein gutes Leben führen und leichter atmen.

Quellen:
– Kompakt Pneumologie, Januar/Februar 2012
– Lungeninformationsdienst, 2019: Wie häufig ist Asthma? Abgerufen über https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/asthma am 10. März 2022
– Martineau AR, Cates CJ, Urashima M, Jensen M, Griffiths AP, Nurmatov U, Sheikh A, Griffiths CJ. Vitamin D for the management of asthma. Cochrane Database of Systematic Reviews 2016, Issue 9. Art. No.: CD011511. DOI: 10.1002/14651858.CD011511.pub2. Accessed 11 March 2022.
– Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2013: Asthma bronchiale – können Betroffene bald aufatmen? Forscher und Forscherinnen des Deutschen Zentrums für Lungenforschung finden möglichen Angriffspunkt für wirksamere Medikamente. Abgerufen über https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/asthma-bronchiale-konnen-betroffene-bald-aufatmen am 11. März 2022
– Foto: Fotolia.com

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