Patienten mit obstruktiven Lungenkrankheiten wie COPD, Lungenemphysem, Asthma oder Mukoviszidose leiden unter ähnlichen Beschwerden. Einige Atemtherapiegeräte für den häuslichen Gebrauch können hier Abhilfe schaffen, indem sie
- zähflüssiges Sekret in den Atemwegen lösen,
- das Abhusten erleichtern,
- vor akuten Infektionen schützen
- oder die Atemmuskulatur trainieren.
Atemtherapiegeräte – Funktion & Gerätetypen
Unterscheiden kann man folgende Gerätetypen zur Behandlung verschiedener Beschwerden:
1. Oszillierende PEP-Systeme (OPEP)
Oszillierende PEP-Systeme erzeugen Fluss- und Druckschwankungen (Vibrationen), die sich auf die Bronchien übertragen. Die Patienten atmen dabei gegen einen im Gerät eingebauten Widerstand aus. Die so entstehenden Vibrationen lösen festsitzenden Bronchialschleim, erleichtern das Abhusten und verringern die Atemnot.
Drei OPEP-Systeme werden bei COPD und Lungenemphysem in den therapeutischen Leitlinien empfohlen:
RC-Cornet® PLUS
Das RC-Cornet® PLUS ist eine Weiterentwicklung des RC-Cornet®. Verbesserte Eigenschaften:
- Der Ausatemdruck lässt sich je nach Bedarf individuell anpassen.
- Auch Patienten mit sehr eingeschränkter Lungenfunktion können die Therapie durchführen.
- Ein neues Schlauchdesign vereinfacht die Reinigung und den Zusammenbau.
- Ein integrierter Vernebleranschluss ermöglicht eine gleichzeitige Atem- und Inhalationstherapie.
RC-Cornet®
Funktionsweise: Die Fluss- und Druckschwankungen werden beim RC-Cornet® über einen abgeknickten Schlauch im Inneren des Atemtherapiegeräts hergestellt.
- In jeder Körperposition (z.B. Liegen) anwendbar.
- Ein spezieller Adapter ermöglicht eine gleichzeitige Atem- und Inhalationstherapie.
- Das RC-Cornet® kann mit einem Nasenset zur Behandlung der oberen Atemwege eingesetzt werden.
VRP1® Flutter
Die Fluss- und Druckschwankungen entstehen beim VRP1® Flutter durch eine Metallkugel im Inneren des Gerätes. Die Kugel wird durch den Ausatemstrom aus ihrem Lager gehoben, so dass die Luft entweicht. Die Atemtherapie mit dem VRP1® Flutter ist von der Schwerkraft abhängig und daher nur in aufrechter Position durchführbar.
acapella choice®
Die Fluss- und Druckschwankungen werden beim acapella choice® über einen Magneten und eine sich auf und ab bewegende Wippe im Inneren des Geräts erzeugt. Die Frequenz und der Widerstand während der Ausatmung sind durch ein Einstellrad am Gerät individuell einstellbar. In jeder Körperposition (z.B. im Sitzen oder Liegen) anwendbar.
2. PEP-Systeme
Einfache PEP-Systeme sind die Vorgänger von oszillierenden PEP-Systemen (OPEP). Im Unterschied zu den OPEP-Geräten erzeugen Sie keine Fluss- und Druckschwankungen (Vibrationen), sondern einen gleichbleibenden Druck, der die Bronchien erweitert.
PEP-Maske®
Die PEP-Maske wird beim Ausatmen auf Nase und Mund gepresst. Der Widerstand wird über ein verstellbares Ventil erzeugt.
Das Gerät eignet sich aufgrund der Maskenatmung besonders für schwerkranke Patienten, die Schwierigkeiten haben, ein Mundstück mit den Lippen zu umschließen. Mithilfe eines Druckmessers (Manometer) kann der Widerstand beim Ausatmen gemessen und individuell angepasst werden.
Pari-PEP-System® (I und II)
Funktionsweise: Der Druck wird über ein verstellbares Ventil erzeugt.
Eigenschaften: Mithilfe eines Druckmessers (Manometer) kann der Widerstand beim Ausatmen gemessen und individuell angepasst werden. Eine Kombination mit Inhalationsgeräten ist möglich.
3. Atemmuskeltrainer
Wie alle Muskeln lassen sich auch die Ein- und Ausatemmuskeln in punkto Kraft und Ausdauer trainieren. Bei COPD und Lungenemphysem verspricht besonders ein inspiratorisches Training der Einatemmuskeln (IMT) den besten Effekt.
Die Patienten atmen dabei gegen einen im Gerät eingebauten Widerstand ein. Dadurch werden die Einatemmuskeln gekräftigt, der Sauerstoffbedarf bei Belastung sinkt und die Belastbarkeit der Patienten nimmt zu. Vor Trainingsbeginn sollte ein Arzt konsultiert werden, um die grundsätzliche Eignung für ein Atemmuskeltraining zu überprüfen.
POWERbreathe® Medic
Das Training mit dem POWERbreathe® Medic stärkt die Einatemmuskulatur und verbessert die Ausdauer. Funktionsweise: Der Widerstand beim Einatmen wird mit einem Federventil erzeugt. Er ist in 10 Stufen einstellbar und lässt sich an die individuelle Leistung anpassen. Im untersten Bereich ist der Widerstand des POWERbreathe® Medic nur sehr leicht, so dass sich das Gerät besonders für Patienten mit niedriger Lungenleistung eignet.
Hinweis: Dieser Artikel stellt eine Auswahl von Atemtherapiegeräten für Lungenpatienten mit obstruktiven Lungenkrankheiten vor und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.