COVID-19: Ein Virus spaltet die Nation

Unter dem Einfluss der Corona-Krise lassen sich aktuell zwei Lager beobachten: Die einen kaufen wie verrückt Klopapier, tragen Schutzmasken und verbarrikadieren sich zu Hause. Die anderen lachen darüber und machen weiter wie bisher. Welches Lager hat recht?

Natürlich besteht eine gewisse Angst gegenüber dem für uns neuen Erreger, der sich in China rasend schnell verbreitet hat. Es folgten Nachrichten über viele Infizierte in Italien, wo mittlerweile sogar ganze Gemeinden abgeriegelt und vom Rest Italiens isoliert wurden. Wenige Tage später stand der Erreger bei uns vor der Tür. Dass man es da mit der Angst zu tun bekommt ist absolut verständlich.

Rote Landkarten: Wie sich die Angst verbreitet

Wer sich einen Überblick über die Ausbreitung verschaffen und die Zahlen der bestätigten Fälle in Deutschland herausfinden will, findet Übersichtskarten, die ausschließlich die Farbe Rot verwenden.

Sonst wird bei vergleichbaren Abbildungen oft das klassische Ampelsystem zur Hilfe gezogen (Grün, Gelb, Rot), doch im Fall von COVID-19 bedient man sich nur der Farbe Rot. So wird das Bundesland Nordrhein-Westfalen, das aktuell die meisten bestätigten Fälle aufweist, auf tagesschau.de dunkelrot eingefärbt. Dass die Farbgebung dieser Karte sicherlich nicht gerade zu einer Entspannung in der Bevölkerung führt, ist dem Ersteller sicherlich bewusst.

Aufklärung als wirksames Gegenmittel

Betrachtet man nur die bisherigen Zahlen zu den Infektionen in Deutschland, kann ich verstehen, dass einige die Ereignisse nicht ernst nehmen. Eine Statistik von 1.541 bestätigten Fällen in NRW (Stand: 16.03.2020) mit seinen fast 18 Millionen Einwohnern ist zunächst nicht besonders erschreckend. Immerhin wurden im Jahr 2020 bereits 22.920 bestätigte Fälle von Influenza aufgezeichnet (Stand 10.03.2020). Dagegen sind die 6.012 COVID-19 Fälle in ganz Deutschland (Stand 16.03.2020 Robert-Koch-Institut) noch verhältnismäßig gering.

Wie zuverlässig die einzelnen Statistiken und Auswertungen sind, wage ich nicht zu beurteilen. Was jedoch trotz aller Zahlen und bisher gewonnen Fakten bleibt, ist die Unsicherheit. Daher finde ich es wichtig, dass die Bevölkerung informiert und ein Stück weit alarmiert wird, denn das „Weitermachen wie bisher“ wird den Erreger wohl nicht an der Ausbreitung hindern.

Um weitere Neuinfektionen zu verhindern, müssen wir natürlich die ein oder andere Gewohnheit oder Handlung anpassen. Ob das Kaufen von Klopapier jedoch den Virus an der Ausbreitung hindert, wage ich zu bezweifeln.

Die Infektionskette unterbrechen

Wirkungsvolle Maßnahmen gegen den Virus unterbrechen hingegen die Infektionskette. Nach den Informationen, die das Robert-Koch-Institut veröffentlicht, ist der Hauptübertragungsweg die sogenannte Tröpfcheninfektion.

Das bedeutet, erregerhaltige Tröpfchen werden unbewusst beim Reden, Husten oder Niesen freigesetzt. Diese Tröpfchen können dann eingeatmet werden und eine Infektion bei einer weiteren Person auslösen. In der Regel kann man davon ausgehen, dass diese Tröpfchen nur etwa 1–2 Meter weit fliegen. Ein einfaches „Abstand halten“ bietet also bereits einen guten Schutz, um sich vor der Übertragung zu schützen.

Vermutet wird, dass zusätzlich eine Übertragung über die sogenannte Schmierinfektionmöglich ist. Das bedeutet, dass Erreger z.B. über kontaminierte Hände übertragen werden können. Für uns heißt das, Händehygiene und Hustenetikette sind weitere wirkungsvolle Maßnahmen, um die Verbreitung zu verhindern.

Zusätzlicher Schutz für Risikogruppen

Für Risikogruppen kann es sinnvoll sein, sich vor dem Einatmen der Tröpfchen zusätzlich zu schützen. Denn sonst besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen schwereren Verlauf der Erkrankung. Risikogruppen sind vor allem ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen an Lunge, Herz oder anderen Organen – chronische Atemwegspatienten mit Asthma oder COPD zählen also dazu.

Einen zusätzlichen Schutz bieten spezielle Atemschutzmasken. Diese werden in verschiedene Filterklassen eingeteilt (FFP1, FFP2 und FFP3). Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz, wie ihn viele Chinesen tragen, stellt hingegen keinen ausreichenden Schutz dar, denn ein Großteil der Luft kann ungefiltert eingeatmet werden.

Ein dünner Mund-Nasen-Schutz bietet aber dennoch einen gewissen Schutz, denn er schützt davor, dass Erreger die an den Händen sind ungehindert in den Mund oder die Nase gelangen. Zum anderen können möglicherweise infektiöse Tröpfchen die man selbst ausatmet nicht so einfach in der Umgebung verteilt werden. Man schützt also auch seine Mitmenschen.

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5 Kommentare

  1. Als von COPD Betroffene kann ich keinen üblichen Mund-Nase-Schutz tragen. Deshalb habe ich von der Firma Highlight Media ein brauchbares unauffälliges Visier schicken lassen. Funktioniert gut. So kann ich den ÖPNV nutzen, mit KlientInnen arbeiten, Geld verdienen…
    Noch 2 Tipps: Ich biete 3mal pro Woche Lachyoga in Kombination mit kinesiologischen Übungen im Freien an. Das tut mir und den anderen gut und ersetzt ausfallende Übungsgruppen.
    Außerdem trage ich früh morgens Zeitungen aus. So komme ich trotz Lockdown-Gefahr regelmäßig 2-3 Stunden an die frische Luft. Mein Pedelec ist dabei sehr hilfreich. dadurch ist die Arbeit nur selten anstrengend.

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  2. Hallo, ich kann gut verstehen, wenn manche Menschen mit COPD keinen Mund-Nase-Schutz tragen wollen. Ich kann ohne Schutz Dank des Trainings 4 Treppen laufen, mit Schutz nur 1 Treppe und brauche dann noch Zeit, um mich zu erholen. Deshalb ist es sinnvoll, sich einen Infektblocker zu holen, den man während der Arbeit lutschen kann, zum Beispiel mit CISTUS INCANUS, ECHINACEA…

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  3. Meine Mitbewohnerin hat COPD, ein Lungenemphysem und Asthma. Kann ich dennoch meine Reinigungskraft für die Wohnung weiterhin 14tägig beschäftigen, wenn wir den weitestmöglichen Abstand zu ihr wahren, und die Fenster geöffnet halten? Sie möchte allerdings bei ihrer Arbeit leider keine Schutzmaske tragen.

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  4. Keiner erwähnt das man bei der Verwendung von Desinfektionslösung das Gefäß auf keinen Fall selbst anfassen sollte, sei denn man desinfiziert, neben den Händen, das Gefäß gleich mit.

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  5. Wir sollten unsere Erfahrungen auch den potentiell vom Virus Betroffenen mitteilen

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