Lust statt Frust – Sex bei COPD

Für COPD-Patienten muss trotz körperlicher Einschränkungen noch lange nicht Schluss sein mit der Lust.
 | 10.10.2017

Die Vorurteile halten sich hartnäckig: Viele glauben, dass ältere und kranke Menschen kein Sexualleben mehr haben. Wissenschaftliche Befragungen und Studien belegen das Gegenteil. In den meisten Partnerschaften ist körperliche Nähe und Zärtlichkeit Teil eines erfüllten Zusammenlebens und der gegenseitigen Wertschätzung.

Dies muss sich auch mit einer chronischen Lungenkrankheit wie der COPD nicht ändern. Dennoch hat die eingeschränkte körperliche Belastbarkeit vieler Patienten natürlich Auswirkungen auf ihr Sexualleben.

Wie wirkt sich eine COPD auf die Sexualität aus?

Die Diagnose COPD führt oft zu Depressionen, Ängsten und emotionaler Reizbarkeit. Wenn sich das Sexualleben vor diesem Hintergrund verändert, liegt dies nicht selten daran, dass der Betroffene aus Angst vor dem „Versagen“ dem Geschlechtsverkehr ausweicht oder sich eine psychisch bedingte Impotenz entwickelt.

Die Diagnose COPD kann aber durchaus auch eine Chance für die Beziehung sein. Viele Patienten machen die Erfahrung, dass die eigene Krankheit einen positiven Einfluss auf die Beziehung hat. Das liegt daran, dass eine Krankheit zwei Menschen enger zusammenschweißen kann und den Bedürfnissen des Gegenübers mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Tipps für ein erfülltes Sexualleben

  • Am Allerwichtigsten: Sprechen Sie offen mit Ihrem Partner. Nur wenn beide die Bedürfnisse des anderen kennen, lassen sich Lösungen finden.
  • Schluss mit dem Leistungsdenken: Sex soll Spaß machen, Sie müssen sich und Ihrem Partner nichts beweisen. Je mehr Sie sich unter Druck setzen, umso weniger werden Sie sexuelle Erfüllung erleben können.
  • Überlassen Sie Ihrem Partner den aktiveren Part, sodass Sie nicht so schnell außer Atem kommen. Finden Sie eine bequeme, entspannte Stellung, die den Brustraum nicht einengt.
  • Vermeiden Sie üppige Mahlzeiten und Alkohol vor dem Sex.
  • Sauerstoffpatienten können die Therapie auch während des Aktes fortführen. Ihre Atemarbeit wird dadurch deutlich erleichtert und für Ihren Partner ist es beruhigender, wenn Sie gut durchatmen können.
  • Nehmen Sie gegebenenfalls die Hilfe Ihres Arztes in Anspruch – eine Paarberatung ist nichts Ungewöhnliches! Bei fortgeschrittener COPD kann es auch hilfreich sein, mit bestimmten Medikamenten einer sexuellen Dysfunktion entgegenzuwirken – fragen Sie Ihren Arzt.
  • Viele Paare sind auch ohne regelmäßige sexuelle Aktivität glücklich. Zärtlichkeit und gegenseitige Aufmerksamkeit sind allerdings wichtig für ein erfülltes Zusammenleben.

Quellen:
– Foto: Fotolia.com

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