Die Lippenbremse ist mit das Erste, was ich den Teilnehmern meiner Lungensportgruppen ans Herz lege. Durch den Einsatz dieser simplen Atemtechnik kann mehr Luft beim Ausatmen entweichen und anschließend auch mehr Luft eingeatmet werden.
Wann wenden wir die Lippenbremse an?
Die Lippenbremse hilft uns in 2 Situationen:
Wenn wir eine Anstrengung vor uns haben.
Sobald ich mich anstrengen muss, setze ich die Lippenbremse ein: Beim Treppensteigen, beim Großeinkauf oder wenn ich meine tägliche Runde an der frischen Luft drehe – dann hilft mir die Lippenbremse, die Anstrengung zu minimieren und Atemnot zu vermeiden.Wenn wir Luftnot verspüren.
Sobald ich eine Beklemmung im Brustkorb fühle und die Luft wegbleibt, setze ich die Lippenbremse ein. Das dosierte Ausatmen verschafft mir in diesen Situationen mehr Luft und hilft mir, die Kontrolle zu behalten und nicht panisch zu werden.
Wie funktioniert die Lippenbremse?
Die Anwendung der Lippenbremse ist ganz einfach:
- Zunächst atmen wir langsam und tief durch die Nase ein und zählen dabei bis 4.
- Entscheidend ist das Ausatmen: Dafür drücken wir die Lippen sacht aufeinander, so dass ein leichter Widerstand entsteht. Dann atmen wir durch einen kleinen Spalt zwischen den leicht gespitzten Lippen aus und zählen dabei bis 6 (wer kann zählt bis 8).
Indem wir mithilfe der Lippenbremse den Druck in den Atemwegen erhöhen, weiten sich die Bronchien und es kann mehr Luft einströmen. Wichtig ist dabei, die Luft nicht druckvoll herauszupressen, sondern langsam und gleichmäßig entweichen zu lassen, ohne die Backen aufzublähen. Probiert es aus!
Noch ein Lese-Tipp zum Schluss: Im Buch „Training bei COPD“ von Dr. Oliver Göhl findet man viele anschauliche Informationen und Anleitungen zu sinnvollen Kraft- und Atemübungen bei COPD – sehr empfehlenswert!
Meine Frage an Euch: Wer kann von Erfahrungen mit der Lippenbremse berichten und was tut ihr gegen Atemnot?