Schwierige Zeit – Corona-Zeit

Die Corona-Pandemie hat bei uns allen den Alltag von jetzt auf gleich verändert. Auch der Lungensport musste in dieser Zeit ausfallen. Unsere erste Übungsstunde per Telemeeting bot eine neue Möglichkeit das Training nicht zu vernachlässigen.
 | 13.10.2020

Die Corona-Pandemie hat bei uns allen den Alltag und deren Inhalte von jetzt auf gleich verändert. Nach dem Lock Down, der Einführung von Einschränkungen und Schutzmaßnahmen, der Entwicklung von angepassten Angeboten, dem Arbeiten im Homeoffice oder mit digitalen Medien und Veranstaltungsformen, hat sich inzwischen der Alltag verändert. Viele von uns leiden unter Kontakt-Einschränkungen und der Ungewissheit. Dennoch muss man sagen, gerade aufgrund dieser Einschränkungen sind wir in Deutschland bisher gut durch diese Zeit gekommen.

Auch der Lungensport musste in dieser Zeit ausfallen. Ein besonders schwieriger Punkt dabei ist, dass sich die Atemhilfsmuskulatur innerhalb nur zwei Wochen ohne Training komplett zurückbildet. Aus diesem Grunde habe ich Möglichkeiten gesucht, den Teilnehmer/innen der Lungensportgruppen auch ohne reale Treffen eine Motivation zur Bewegung zu bieten. Zunächst habe ich selbst Videos und Aufschreibungen erstellt. Die Atemwahrnehmung läuft immer mit den gleichen Übungen und in der gleichen Reihenfolge ab, damit man im Notfall (sprich Atemnot / Panikattacke) das Programm ohne nachzudenken abrufen, durchführen und somit eine Panikattacke gut überstehen kann.

Lungensport per Telemeeting

Nach ca. 4 Wochen wurde den Übungsleiter/innen eine Möglichkeit über Tele-Video-Reha-Sport vom Behindertensportbund des Landes vorgestellt. Diese Art der Durchführung wurde von den Krankenkassen akzeptiert und bis 30.09.2020 genehmigt. Nun ist eine reale Begegnung schon etwas Anderes, als nur vor einem Bildschirm zu sitzen und die Übungen vorzumachen. Aber auch wenig tun ist besser, als nichts zu tun.

jutta telemeeting corona 2
Unsere erste Übungsstunde per Telemeeting

Klar waren die Teilnehmer und ich voller Skepsis, wie so etwas gehen soll. Nach kurzen technischen Eingewöhnungen konnten wir – zunächst mit einer Gruppe – loslegen. Das Erstaunen war wirklich groß, denn wir können uns alle gleichzeitig sehen. Jeder kann sich mit jedem unterhalten – natürlich nur nacheinander. Wenn alle auf einmal sprechen, versteht man nichts mehr. Daran konnten wir uns – bis auf kleinere Ausnahmen – gewöhnen. Nicht nur dass wir miteinander sprechen können, nein wir sehen uns ja auch – und auch Ausschnitte unserer Räumlichkeiten, sodass das Ganze noch familiärer wurde und die Gruppen dadurch noch enger zusammen hat wachsen lassen (besonders, wenn wir mit dem Handy, Laptop und Tablett mit durch den Haushalt getragen wurden). Es war teilweise so lustig, dass wir nur ganz wenige Übungen durchführen konnten. Aber Lachen ist auch ein Teil von Therapie, was ich gerne zulasse.

In der sehr warmen Zeit haben wir sogar Entspannungen durchführen können, die von den Teilnehmern super positiv aufgenommen wurden.

Dass eine Übungsstunde per Telemeeting so enormen Spaß bringen könnte, hätte vorher wirklich keiner erwartet. Meine Lungensportgruppen sind ganz glücklich darüber, auch das dieses Angebot nochmals verlängert werden konnte bis zum 31.12.2020. Somit setzen wir uns keiner Gefahr aus und können trotzdem miteinander sein und auch unsere wöchentlichen Lungensportstunden, zwar anders aber durchführen.

Einziger Wermutstropfen: leider haben nicht alle Menschen die entsprechenden Voraussetzungen und somit sind wir als Gruppe nicht komplett. Aber auch dafür haben wir einen Weg gefunden. Abwechselnd werden die, die wir nicht sehen und hören können angerufen und so werden die Neuigkeiten, Informationen und Grüße weitergegeben. Vergessen wird bei uns niemand.

Foto: shurkin_son / shutterstock.com

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22 Kommentare
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Jürgen
2 Jahre zuvor

Hallo,
ich möchte mir ein Laufband kaufen. Kann mir jemand einen Tipp geben oder über Erfahrungen berichten, die sie/er mit dem Erwerb eines Laufbandes gemacht hat?
Liebe Grüße Jürgen

Peter Schacht
2 Jahre zuvor

Hallo, Norbert, habe gelesen, dass Du Angst vor Panikattacken und dem Holen des Norarztes hast…….
Ich lebe schon solange mit COPD GOLD IV und Emphysem, seit 2018 Sauerstoff
Patient. Auch wenn dies alles nicht sehr angenehm zu ertragen ist…..Du musst Deinen Kopf mal etwas von diesem allen befreien.
Ich habe vom Lungenfacharzt Citalopram verschrieben bekommen(Antidepressiva) u. nach einem kurzen Klinikaufenthalt noch……..bei Bedarf „Atosil Tropfen“, diese sind zur Entspannung gedacht. Nehme diese nicht oft,aber der Gedanke, dass die vorhanden sind, hilft mir weiter.
Alles Gute und entspanne Dich
Peter S.

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