Bronchodilatatoren

Wer an einer chronischen Atemwegserkrankung wie Asthma oder COPD leidet, wird irgendwann den sogenannten Bronchodilatatoren begegnen. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem sperrigen Wort und inwiefern erleichtert mir das den Alltag?
 | 28.03.2023

Kurz gesagt: Bronchodilatatoren sind Wirkstoffe in Medikamenten, welche die Bronchien erweitern. Wie sie das genau tun? Ganz einfach: Indem sie die glatte Muskulatur entspannen, die die Bronchien umgibt. Dadurch werden die Atemwege weiter und lassen folglich mehr Luft hindurch. Die Folge: Das Atmen wird massiv erleichtert und die Sauerstoffzufuhr verbessert, die Atemnot dagegen gelindert. Oft berichten COPD– und Asthma-Patient:innen, dass es sich anfühlt, als wäre ein Stein von der Brust genommen worden.

In der Regel bilden Bronchodilatatoren die Basistherapie bei obstruktiven, also die Atemwege verengenden Lungenkrankheiten. Dazu zählen beispielsweise COPD oder Asthma. Die Anwendung ist denkbar einfach: Mit einem handlichen Inhalationsgerät, das man jederzeit in der Hosentasche bei sich tragen kann, gelangen die Präparate direkt in die verengten Atemwege und weiten diese – teilweise sogar binnen Sekunden, je nach Wirkstoff. Dafür nimmt man einfach das Mundstück des Inhalators zwischen die Lippen, drückt ab und zieht die Luft so tief wie möglich ein. Durch die Inhalation gelangt der Wirkstoff direkt dahin, wo er seine Wirkung optimal entfalten kann.

Welcher Bronchodilatator ist der richtige für mich?

Bronchodilatatoren sind also wichtige und nützliche Alltagsbegleiter von COPD- und Asthma-Patient:innen. Doch woher weiß man, welcher Wirkstoff einem am besten hilft?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen kurz- und langwirksamen Bronchodilatatoren:

  • Kurzwirksame Bronchodilatatoren sind Bedarfsmedikamente, die Ihnen bei akuten Atembeschwerden schnell Luft verschaffen.
  • Langwirksame Bronchodilatatoren nehmen Sie ab einer COPD im Stadium II regelmäßig ein, um einen dauerhaften Effekt zu erzielen.

Bronchodilatatoren werden prinzipiell in zwei Untergruppen unterschieden: Die Beta-2-Mimetika und die Anticholinergika. Nicht selten werden diese Wirkstoffgruppen auch miteinander kombiniert.

In einigen Fällen wird auch Theophyllin zu den Bronchodilatatoren gezählt. Dabei handelt es sich um einen Vertreter der Xanthine. Diesen Wirkstoff setzt man jedoch eher vorsichtig ein, da bei seiner Verwendung oft über Nebenwirkungen wie einem erhöhten Herzschlag oder zitternden Händen berichtet wird.

copd begleiterkrankungen

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So sieht demnach die Einteilung der vier Wirkstoffgruppen aus, die bronchialerweiternd eingesetzt werden:

 kurzwirksamlangwirksam
Anticholinergikaz. B. Ipratropiumz. B. Tiotropium, Aclidinium
Beta-2-Mimetikaz. B. Salbutamolz. B. Formoterol, Salmeterol, Indacaterol

Was alle Bronchodilatatoren gemeinsam haben: Sie werden lediglich dafür eingesetzt, die Symptome von Asthma oder COPD zu unterdrücken oder abzumildern – sie setzen jedochnicht an der Wurzel an. Es ist daher wichtig, die Ursachen einer chronischen Lungenerkrankung zu verstehen, um ihr entgegenzuwirken. Heilen kann man Asthma bronchiale allerdings nicht – ebenso wenig wie COPD.

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Bronchienerweiternde Medikamente gehören zu den unerlässlichen Alltagsbegleitern von COPD- oder Asthma-Patient:innen. Sie schaffen schnelle oder dauerhafte Erleichterung und lindern effektiv die Atemnot, die viele Atemwegspatient:innen belastet. So sorgen sie für einen unbeschwerteren Alltag und ein allgemein gesteigertes Wohlempfinden.

Quellen:
– Helmholtz Zentrum München, 2019. Beta-2-Sympathomimetika. Allergieinformationsdienst. Abgerufen bei https://www.allergieinformationsdienst.de/therapie/medikamente/beta-2-sympathomimetika.html am 14.02.2023
– DocCheck, 2021. Theophyllin. Flexikon. Abgerufen bei https://flexikon.doccheck.com/de/Theophyllin am 14.02.2023
– Helmholtz Zentrum München, 2019. Anticholinergika. Allergieinformationsdienst. Abgerufen bei https://www.allergieinformationsdienst.de/therapie/medikamente/anticholinergika.html#c193146
– Foto: Lopolo / Shutterstock.com

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