Lungenhochdruck
Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch eine Verengung der Lungenarterien entsteht. Lungenhochdruck existiert als eigenständige Erkrankung, ist aber häufiger eine Folge von schweren Herz- oder Lungenkrankheiten.

Was ist Lungenhochdruck?
Im menschlichen Blutkreislauf wird das Blut mit einem gewissen Druck durch die Arterien gepumpt. Ab einem Wert von über 140/90 mmHg spricht man von Bluthochdruck.
Im kleineren Blutkreislauf der Lunge, der das Blut vom Herzen in die Lungenarterien pumpt, liegt der Mitteldruck deutlich niedriger bei 14 mmHg. Auch im Lungenkreislauf kann der Blutdruck in ungesundem Maße ansteigen. Ab einem Wert von über 25 mmHg spricht man von Lungenhochdruck oder von pulmonaler Hypertonie.
Lungenhochdruck kann zu einer Herzinsuffizienz führen und verschlechtert die Lebenserwartung in erheblichem Maß. Wird der Lungenhochdruck nicht behandelt, beträgt die Prognose 2-3 Jahre.
Lungenhochdruck – Ursachen
Lungenhochdruck existiert als eigenständiges Krankheitsbild mit ungeklärten Ursachen. Häufiger ist jedoch eine pulmonale Hypertonie als Folge von Herz- oder Lungenerkrankungen. Häufigste Ursache ist die Lungenkrankheit COPD.
Das liegt an den Umbauprozessen in der Lunge, die von der COPD verursacht werden. Dabei verengen sich die Blutgefäße in der Lunge, was wiederum einen erhöhten Druck in den Arterien zur Folge hat.
Lungenhochdruck - Symptome
Der Blutkreislauf der Lunge ist zuständig für die Sauerstoffaufnahme in die Blutbahn. Ein erhöhter Lungenhochdruck stört und mindert die Sauerstoffaufnahme ins Blut. Symptome sind Brustschmerzen, Ödeme, Müdigkeit und vermehrte Atemnot, zunächst nur bei Belastung, später auch in Ruhe. Auch kollapsartige Zustände bis hin zur Bewusstlosigkeit sind im Verlauf der Erkrankung häufig.
Lungenhochdruck - Diagnose
Diagnostiziert wird die pulmonale Hypertonie meist erst im fortgeschrittenen Stadium, weil die Symptome relativ unspezifisch sind und auch bei viel häufigeren Erkrankungen vorkommen.
Eine Herzschalluntersuchung (Echokardiographie) erlaubt die Messung des Blutdrucks im Lungenkreislauf und kann andere Erkrankungen wie eine Herzmuskelschwäche ausschließen. Sicherheit gibt aber erst eine Rechtsherzkatheteruntersuchung, die dann vorgenommen wird, wenn alle anderen Erkrankungen als Ursache der Beschwerden ausgeschlossen sind.
Lungenhochdruck - Therapie
Die Behandlung von Lungenhochdruck ist eine langfristig angelegte Therapie, die der ständigen Überwachung bedarf. Regelmäßige Untersuchungen und Tests (ca. alle 3-4 Monate) sind deshalb unumgänglich, um die Erkrankung zu kontrollieren und die Maßnahmen zu optimieren. Die Patienten sollten in jedem Fall an erfahrenen Zentren der pulmonalen Hypertonie betreut werden.
Für Patienten, die vom eigenständigen Krankheitsbild des Lungenhochdrucks betroffen sind, stehen die meisten Therapieoptionen zur Verfügung. Medikamentöse und bewegungstherapeutische Maßnahmen verhelfen ihnen zu einer sehr guten Langzeitprognose und Lebenqualität.
Für Patienten, deren Lungenhochdruck auf eine Herz- oder Lungenerkrankung zurückzuführen ist, hat sich eine Langzeit-Sauerstofftherapie als lebensverbessernde Maßnahme erwiesen.
Mehr Informationen:
Quellen:
Pneumologische Nachrichten, März/April 2012.
Luftpost, Frühjahr 2012.