COPD = Raucherkrankheit?
COPD bekommen nur Raucher – soweit das Vorurteil. Die Wahrheit liegt nicht allzu fern, denn die COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease, zu deutsch: Chronisch-obstruktive Lungenkrankheit) ist typischerweise die Folge eines langjährigen Tabakkonsums. Dieser verursacht zuerst chronische Bronchitis und anschließend eine Beschädigung der Atemwege, was das Atmen zunehmend erschwert. Doch etwa ein Drittel der Betroffenen geben an, in ihrem Leben niemals geraucht zu haben.
Grundlagen werden im Kindesalter gelegt
Lungenspezialisten suchten daher nach weiteren Risikofaktoren. Beispielsweise ist die Vermutung, dass eine schlechte Lungenfunktion schon in jungen Jahren zu späteren Atemwegsproblemen führen kann, nicht neu. Bereits im Kindesalter kann eine gestörte Entwicklung der Atemwege Konsequenzen für die Gesundheit als Erwachsener haben.
Kanadische Forscher fanden nun in einer Studie heraus, dass unterdurchschnittlich kleine Atemwege im Vergleich zur Größe der gesamten Lunge einen möglichen Risikofaktor für eine spätere Lungenerkrankung ausmachen. Das wäre eine Erklärung, warum auch Nichtraucher im Alter an einer COPD erkranken können.
Das Forscherteam nutzte computertomographische Aufnahmen der Lungen von mehr als 6.500 Patientinnen aus den USA und Kanada und vermaß deren Atemwege. Das Ergebnis: Die Patienten mit den größeren Atemwegen erkrankten im Verhältnis viel seltener an COPD als die mit vergleichsweise kleinen – sowohl Raucher, als auch Nichtraucher. Die Forscher gehen daher davon aus, dass dies erklären könne, warum sogar Tabakverweigerer eine COPD bekommen können.
So schützen Sie sich vor COPD
Trotz dieser neuen Ergebnisse ist klar – Rauchen bleibt mit Abstand der Risikofaktor Nummer eins, wenn es um die Entstehung von COPD geht. Für Raucher gilt daher noch mehr als für Nichtraucher: Eine regelmäßige Kontrolle beim Lungenarzt ist sehr wichtig, um Atemprobleme zu vermeiden und im Erkrankungsfall frühestmöglich und richtig zu behandeln.
Quellen:
– Deutsches Ärzteblatt: COPD: Dysanapsis erklärt, warum auch Nichtraucher erkranken.
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