Weihnachten – eine Auszeit für Körper und Geist?

An Weihnachten denken wir an so vieles: Was schenke ich Onkel Werner? Hält sich die Nachbarin dieses Jahr an die „Wir-schenken-uns-nichts-Regel“ oder sollte ich etwas in petto haben? Wie erfülle ich die Erwartungen der Familie? Doch dabei vergessen wir etwas ganz Wesentliches.
 | 20.12.2022

Mit großer Sicherheit ist der einzige Begleiter, der uns wirklich dieses ganze Jahr über rund um die Uhr treu zur Seite stand, unser Körper. Unser Herz hat etwa 37 Millionen Mal für uns geschlagen, die Lunge etwa sieben Millionen Mal Atem geholt. Unsere Beine haben uns etliche tausend Kilometer durch die Gegend getragen, unser Hirn ununterbrochen gearbeitet. Wer chronisch krank ist – etwa aufgrund von COPD oder Asthma – weiß wahrscheinlich am ehesten, dass Gesundheit das höchste Gut und alles andere als selbstverständlich ist.

Doch wir haben eine seltsame Art, uns bei unserem Körper für ein weiteres Jahr treuen Dienstes zu bedanken – nämlich mit einer zu fetten, zu süßen, zu hochprozentigen und zu stressigen Weihnachtstradition. Dabei lässt sich das relativ leicht ändern, wenn man nur einige Tipps beachtet.

So beschenkt man seinen Körper zur Weihnachtszeit

  1. Schon Knecht Ruprecht wusste: Obst und Nüsse sind eine gute Gabe. Walnüsse beispielsweise sind richtige „Super-Foods“ – sie enthalten unter anderem B-Vitamine, Eisen, Kalium und wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Damit sind sie gut für die Durchblutung – auch im Hinblick auf die Lunge –, können Herz-Kreislauf-Erkrankungenvorbeugen und sogar den Stoffwechsel begünstigen.
  2. Gute Nachricht für Schokoladenliebhaber – die süchtig machende Süßspeise muss nicht aus dem Speiseplan verschwinden. Im Gegenteil kann die „richtige“ Art Schokolade sogar gesundheitsförderlich wirken. Doch dafür muss sie möglichst dunkel sein und viele Bitterstoffe enthalten, sogenannte Polyphenole. Diese pflanzlichen Inhaltsstoffe können sich sogar positiv auf die Lungenfunktion auswirken, so sagen einige Studien. Jedoch findet man Polyphenole leider nicht in der beliebten Milchschokolade, sondern in dunklen Sorten mit mindestens 50 Prozent Kakaoanteil.
  3. Das berühmte Glas Wein darf für viele an Weihnachten nicht fehlen – doch ist es auch gesund? Hier gilt, wie so oft: In Maßen ist es in Ordnung. Wer jedoch glaubt, seinem Körper damit etwas Gutes zu tun, der irrt. Seit den 1980er Jahren kursieren angebliche Studienergebnisse und Gerüchte, die jedoch längst widerlegt sind. Alkohol ist nach wie vor ein Zellgift und belastet den Körper, anstatt ihm etwas Gutes zu tun. Das trifft übrigens auch auf das „Schnäpschen danach“ zu – seine angeblich verdauungsfördernde Wirkung ist leider eine Mär.
  4. An den Feiertagen wird aufgetischt: Viele deutsche Traditionsgerichte enthalten viel Fett – dabei gibt es dutzende leckere Alternativen. Für Fleischliebhaber gilt hier die Regel: Je natürlicher das Tier vor der Schlachtung gehalten wurde, umso gesünder ist es. Sprich: Lieber Flug- als Mastente. Fisch aus dem See, also beispielsweise Seelachs, enthält viele Omega-3-Fettsäuren, die wichtig für unseren Körper sind – während Schwein eher gesättigte Fettsäuren enthält, die den Cholesterinspiegel erhöhen und somit zu Herzinfarkten beitragen können. Bei der Zubereitung sollte man zudem überlegen, lieber einen Bratenschlauch im Ofen zu verwenden statt einer Pfanne mit viel Öl. Übrigens: Zu viel zu essen sorgt auch dafür, dass der volle Magen aufs Zwerchfell und die Lunge drückt. Für Lungenpatient:innen empfiehlt sich daher doppelt, sich den Bauch nicht ganz so voll zu schlagen.
  5. Ein wichtiger Stoff, der an Weihnachten meist zu kurz kommt, ist das Sonnen-Vitamin D. Denn an den Feiertagen wird die meiste Zeit in Innenräumen verbracht. Über die Nahrung lässt sich aber nicht genug Vitamin D aufnehmen, um den Bedarf des Körpers zu decken. Nicht nur aus diesem Grund sollte man sich daher auch an den kurzen Wintertagen aufraffen und nach draußen begeben. Wie wäre es beispielsweise mit einem langen Spaziergang mit der ganzen Familie? Die frische Luft tut auch der Lunge gut.
  6. Apropos Familie – so schön die Zeit mit den Liebsten ist, so viel Stress kann sie auch bedeuten. Doch Weihnachten soll auch besinnlich sein, eine Auszeit vom Alltag bedeuten und entspannen. Daher ist es wichtig, auch an die eigenen Bedürfnisse und Erwartungen zu denken – und sich nicht nur nach den anderen zu richten. Einfach mal zurücklehnen, ein Buch lesen und entspannen – die eigene Gesundheit wird es danken.

Die Weihnachtszeit ist etwas ganz Besonderes – nicht nur für Kinder. Wer ein paar Kleinigkeiten beachtet, sorgt dafür, dass Körper und Geist genauso von dieser Auszeit profitieren können. So steht einem entspannten und besinnlichen Weihnachtsfest nichts mehr im Wege.

Quellen:
– Teuffel, 2008: Die gesunde Seite von Weihnachten. Abgerufen via https://www.tagesspiegel.de/gesundheit/die-gesunde-seite-von-weihnachten-6548410.html am 03.11.2022
– Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 2021: Ist Rotwein gesund? Ein Alkoholmythos auf dem Prüfstand. Abgerufen via https://www.kenn-dein-limit.de/fakten-ueber-alkohol/ist-rotwein-gesund/ am 03.11.2022
– Deutsches Gesundheitsportal, 2018: Polyphenole können sich positiv auf Lungenfunktion auswirken. Abgerufen via https://www.deutschesgesundheitsportal.de/2018/07/23/polyphenole-koennten-sich-positiv-auf-lungenfunktion-auswirken-2/ am 04.11.2022
– Foto: Impact Photography / Shutterstock.com

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