DMP – Die Patientenschulung bei COPD

Wer unter COPD leidet, wird dem zustimmen: Das Schicksal und die Krankheit selbst in die Hand zu nehmen, kann enorm weiterhelfen, den Alltag mit der Lungenkrankheit zu bewältigen. Sich selbst zum oder zur Manager:in der eigenen Gesundheit zu machen, bedeutet Unabhängigkeit und macht selbstsicherer – und lässt einen so langfristig davon profitieren.
 | 28.09.2021

Schulungen verbessern das Selbstmanagement der COPD

Ein Ziel der COPD-Therapie ist es, die Patient:innen in die Lage zu versetzen, die Lungenkrankheit selbständig zu managen. Gerade für langjährige Raucher:innen bedeutet das: Eine Rauchentwöhnung muss an allererster Stelle stehen. Doch auch darüber hinaus stehen einem viele Maßnahmen zur Verfügung, Herr über die Lungenerkrankung zu werden und sie zu kontrollieren.

Dazu trägt unter anderem bei, sich regelmäßig zu informieren – beispielsweise über die Wirkungsweise und Dosierung von Medikamenten – und zu schulen. Konkret bedeutet das, sich kontinuierlich allerlei Fragen zu stellen: Wie geht es mir derzeit mit meiner COPD? Weiß ich, was ich tun kann, wenn ich eine Exazerbation, also eine akute Verschlechterung, erleide? Sich solche Fragen zu stellen und sich dadurch auch auf mögliche Notfälle vorzubereiten, sorgt dafür, dass man seine Krankheit kontrolliert – nicht umgekehrt.

Die Beobachtung der eigenen Symptome ist ein wichtiger Bestandteil des Alltags als Lungenpatient:in. Dies beinhaltet regelmäßige Messungen des Peak-Flows, also des maximalen Luftstroms beim Ausatmen. Zusätzlich kann es viel bringen, ein Tagebuch zu führen, in dem der Verlauf der COPD genau dokumentiert ist: Wann habe ich Notfall-Medikamente gebraucht? Wann ging es mir zuletzt richtig gut und was habe ich an diesem Tag gemacht? Wie war mein Peak-Flow-Wert vor einem Monat? Es „schwarz auf weiß“ zu dokumentieren, hilft auch dem oder der behandelnen Lungenärzt:in weiter. Denn in der eigenen Wahrnehmung verschwimmen häufig manche Details oder man ordnet etwas anders ein, als es tatsächlich der Fall war. Zu einer erfolgreichen COPD-Therapie gehört daher der regelmäßige Gang zur Fachärzt:innenpraxis.

Herr seiner COPD zu werden, ist aber auch Bestandteil einer Patient:innenschulung. Wer mehr über seine Krankheit und deren Management damit erlernen möchte, ist hier genau richtig. Denn abseits der regelmäßigen Untersuchungen in der Praxis gibt es viele Wege, sich selbst im Umgang mit der COPD zu schulen. Darunter fällt beispielsweise auch das Thema der korrekten Anwendung von Inhalationsgeräten.

Natürlich ist medizinisches Fachwissen, wie Sie es z.B. beim Pneumologen erhalten, auch durch die regelmäßige Teilnahme an einer COPD Schulung nicht zu ersetzen. Zu einer erfolgreichen Therapie gehört aber nicht nur ein kompetenter Lungenfacharzt, sondern auch ein mitdenkender und selbständig handelnder Patient!

Disease-Management-Programme der Krankenkassen

Studien haben sogar gezeigt, dass insbesondere sogenannte Disease-Management-Programme (DMP) die Kompetenz und Eigenverantwortlichkeit der Patient:innen stärken. Dadurch steigern sie die Lebensqualität auf der einen und senken die Rate an Krankenhausaufenthalte pro Jahr auf der anderen Seite deutlich.

Diese strukturierten Schulungsprogramme werden von den gesetzlichen Krankenkassen angeboten und mithilfe der behandelnden Hausärzt:innen umgesetzt. Nehmen Patient:innen an diesen Programmen teil, so erhalten sie eine engmaschige Betreuung und sichern sich eine noch höhere, einheitliche medizinische Vorsorgungsqualität. Das Ziel ist dabei immer, den Patient:innen ein möglichst beschwerdefreies, vitales und langes Leben zu ermöglichen und sie auf diesem Weg optimal zu unterstützen.

Seit Einführung der DMP-Schulungen im Jahr 2005 nehmen aktuell bereits rund 800.000 COPD-Patient:innen am jeweiligen Programm ihrer Krankenkasse teil, so das Bundesamt für Soziale Sicherung. Seit 2018 sind auch strukturierte Programme zur Rauchentwöhnung Teil des Angebots – mit Erfolg! Denn rund ein Drittel der COPD-Patient:innen, die in einem DMP eingeschrieben waren, konnte dem Rauchen dadurch entsagen.

Doch wie sieht es nun mit meiner Kasse aus? Welches Programm bietet sie an und wie sieht dieses genau aus?

Egal, unter welcher Krankheit man leidet: Es ist immer eine gute Idee, das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und es dadurch positiv zu beeinflussen. Wer sich ständig auf dem Laufenden hält und seine Gesundheit unterstützt, lebt aller Wahrscheinlichkeit nach ein längeres, gesünderes Leben mit mehr Wohlbefinden.

Quellen:
– Bundesamt für Soziale Sicherung: Disease Management Programme. September 2020, abgerufen über www.bundesamtsozialesicherung.de
– Foto: Natalia Lisovskaya / Shutterstock.com

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