Welcher Hustentyp sind Sie?

Husten tritt in zahlreichen Varianten auf – grundsätzlich unterscheiden lassen sich akuter und chronischer sowie trockener und verschleimter Husten.
 | 11.07.2019

Husten tritt in zahlreichen Varianten auf – grundsätzlich unterscheiden lassen sich akuter und chronischer sowie trockener und verschleimter Husten.

Wer hustet, befreit seine Atemwege von Fremdkörpern, die das Atmen behindern. Husten ist also ein wichtiger Schutzreflex unserer Atemwege, z. B. wenn wir uns beim Trinken verschlucken. Der unweigerlich folgende Hustenanfall befördert die Flüssigkeit aus der Luftröhre und stellt die Luftzufuhr sicher.

Dauerhaften Husten kennen wir hingegen als Zeichen für eine Erkrankung. Dabei stellt Husten kein eigenständiges Krankheitsbild dar. Es tritt vielmehr als begleitendes Symptom von teilweise sehr unterschiedlichen Grunderkrankungen auf. Die folgenden Erläuterungen dienen einer ersten Einordnung.

Husten – 4 wichtige Unterscheidungsmerkmale


1. Akut oder chronisch?

Bei der Unterscheidung von akutem und chronischem Husten spielt vor allem folgende Frage eine Rolle: Ist die auslösende Belastung in den Atemwegen vorübergehender (akut) oder dauerhafter Natur (chronisch)?

Akuter Husten

Ein akuter Husten kommt meist im Rahmen einer Infektion der unteren Atemwege (z.B. einer Bronchitis) vor und klingt in der Regel nach 2-3 Wochen wieder ab. Akuter Husten wird typischerweise von weiteren Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen, Hals- und Gliederschmerzen begleitet.

Ausgelöst wird er durch eine Entzündung der Schleimhaut in den unteren Atemwegen. Dabei können trockener Reizhusten (eher zu Beginn und am Ende) und produktiver Husten (eher in der Hochphase) gleichermaßen auftreten.

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Manchmal kann sich im Anschluss an einen Infekt auch eine Überempfindlichkeit der Bronchien einstellen. Diese Empfindlichkeit äußert sich in einem trockenen Reizhusten, der bis zu 8 Wochen anhalten kann.


Chronischer Husten

Bei manchen Menschen hält Husten über Monate oder sogar Jahre hinweg an. Am Anfang dieses Verlaufs kann z.B. ein einfacher Atemwegsinfekt stehen. Der Husten verschwindet jedoch nicht wie gewöhnlich nach einigen Wochen, sondern bleibt hartnäckig vorhanden. Manchmal beginnt er aber auch ganz harmlos mit gelegentlichem Husten, der mit der Zeit jedoch eher stärker wird.

Von chronischem Husten spricht man, wenn der Husten länger als 8 Wochen andauert. Ist das der Fall, sollten die Betroffenen umgehend einen Lungenfacharzt aufsuchen. Denn chronischer Husten ist ein Leitsymptom von vielen ernsthaften Erkrankungen.

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2. Trocken oder verschleimt?

Bei der Unterscheidung von trockenem und verschleimten Husten spielt vor allem folgende Frage eine Rolle: Wird der Hustreiz durch die entzündete Schleimhaut oder durch Schleim in den Atemwegen ausgelöst?

Trockener Husten

Husten kann trocken sein, d.h. die Bronchien sind nicht verschleimt und es wird kein Auswurf zutage gefördert. Trockener Husten kann z.B. von Fremdkörpern in den Atemwegen verursacht werden. Für den bei einem Atemwegsinfekt typischen Reizhusten sind meist in die Atemwege eindringende Viren verantwortlich. Die Viren lösen eine Entzündung der Schleimhaut aus, was einen Reiz für die sensiblen Nervenfasern darstellt.

So hört sich ein trockener Reizhusten an

Verschleimter Husten

Ein verschleimter Husten mit Auswurf wird durch Erkrankungen der Atemwege verursacht, die mit einer übermäßigen Schleimbildung einhergehen. Dabei kann es sich um z.B. eine einfache Bronchitis handeln, aber auch um allergische bzw. chronische Krankheiten wie Asthma und COPD.


3. Wann tritt der Husten auf?

Husten tritt manchmal vorwiegend morgens oder nachts auf. Dabei kann es sich um einen Hinweis auf die zugrunde liegende Erkrankung handeln.

Husten am Morgen

Raucherhusten

Morgendlicher Husten mit teilweise zähem Auswurf ist ein Symptom, das vor allem Rauchern bekannt ist. Sie husten dabei den Schleim ab, der sich über Nacht in den Bronchien angesammelt hat.

Ein solcher Raucherhusten sollte von den Betroffenen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Chronischer Husten am Morgen kann ein Hinweis auf schwere Erkrankungen der Lunge wie eine chronische Bronchitis, die COPD oder Lungenkrebs sein.

Postnasal-Drip-Syndrom

Auch chronische Infektionen in den oberen Atemwegen können zu einem morgendlichen Husten führen. Sind beispielsweise bei allergischen Beschwerden die Nasennebenhöhlen verstopft, wird der Schleim nicht mehr oder nur noch unzureichend über die Nase abtransportiert.

Ein Teil des Sekrets kann dabei vor allem in liegender Position über den Rachen abfließen und hier einen beständigen Reiz für die Bronchien darstellen (Postnasal-Drip-Syndrom). Ein daraus resultierender Husten tritt vor allem nachts und in den frühen Morgenstunden auf. Weitere Symptome sind ein Kloßgefühl im Hals und Räusperzwang.

Husten in der Nacht

Refluxkrankheit

Nächtlicher Reizhusten mit Sodbrennen oder häufiger Heiserkeit deutet auf die Refluxkrankheit hin – eine Fehlfunktion des Schließmuskels der Speiseröhre im Mageneingang. Dabei fließt (vor allem in liegender Position) Magensaft ungehindert in die Speiseröhre und verursacht dort entzündliche Prozesse, die zu einem trockenen Reizhusten führen können.

Postnasal-Drip-Syndrom

Auch chronische Infektionen in den oberen Atemwegen können zu einem nächtlichen Husten führen. Sind beispielsweise bei allergischen Beschwerden die Nasennebenhöhlen verstopft, wird der Schleim nicht mehr oder nur noch unzureichend über die Nase abtransportiert.

Ein Teil des Sekrets kann dabei vor allem in liegender Position über den Rachen abfließen und hier einen beständigen Reiz für die Bronchien darstellen (Postnasal-Drip-Syndrom). Ein daraus resultierender Husten tritt vor allem nachts und in den frühen Morgenstunden auf. Weitere Symptome sind ein Kloßgefühl im Hals und Räusperzwang.

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4. Treten begleitende Symptome auf?

Husten kann in Verbindung mit weiteren Beschwerden wie Fieber, Atemnot oder Sodbrennen stehen. Unser Symptom-Check zeigt die gängigsten Begleitsymptome von Husten und mögliche Ursachen.

Quellen:
– Foto: Fotolia.com

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