So vermeiden Sie Exazerbationen der COPD

Um das Fortschreiten der COPD zu stoppen, ist es wichtig, akute Verschlechterungen der Symptome (Exazerbationen) zu vermeiden. Was können Sie selbst dazu beitragen?
 | 06.10.2020

Exazerbationen sind leichte bis schwere Verschlechterungen der COPD-Symptome, die vor allem im fortgeschrittenen Stadium auftreten. Diese Verschlechterungen haben negative Folgen für den Krankheitsverlauf und Ihre Lebenserwartung.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, auf welche Risikofaktoren Sie achten sollten und wie Sie Exazerbationen bestmöglich vermeiden.

Risikofaktoren: Wann treten Exazerbationen auf?

In den meisten Fällen lassen sich eindeutige Auslöser für akute Verschlechterungen der COPD-Symptome finden. An erster Stelle stehen hier virale aber auch bakterielle Infektionen der Atemwege in der kalten Jahreszeit – aber auch an besonders heißen Tagen im Sommer mehren sich die Klinikeinweisungen von Patienten mit einer exazerbierten COPD.

Risikofaktoren für Exazerbationen:

  • Infekte der Atemwege wie Erkältungen und Grippe
  • Hitze und Kälte
  • Luftschadstoffe in Abgasen, Rauch und Chemikalien
  • weitere Erkrankungen, z. B. am Herzen
  • Medikamente, z. B. bestimmte Schlafmittel
  1. Schützen Sie sich vor Infektionen

    Die Ursache einer Exazerbation ist meist ein durch Viren oder Bakterien verursachter Infekt der Atemwege. Exazerbationen treten deshalb meist in der kalten Jahreszeit auf. Auslöser können z. B. Erkältungen oder grippale Infekte sein. Neben Grippeviren sind besonders Pneumokokken gefährlich für Lungenpatienten. Pneumokokken sind bakterielle Erreger, die eine häufige Ursache von Lungenentzündungen darstellen. Lassen Sie sich deshalb jährlich gegen Grippeviren und regelmäßig gegen Pneumokokken (alle 3 bis 5 Jahre) impfen.
  2. Meiden Sie Temperaturstress

    Gehen Sie trotz der Kälte einmal am Tag raus! Spazieren oder sportliche Aktivität trainiert die Lunge, regt den Kreislauf an und stärkt so die natürliche Abwehr des Organismus. Schützen Sie sich jedoch mit entsprechender Kleidung vor den Temperaturen! Aber Vorsicht: Auch zu viel Wärme tut Ihrem Körper nicht gut. Sommerliche Hitzewellen können für lungenkranke Menschen zum Problem werden. Besonders wenn Abgase, hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze in städtischen Ballungsräumen zusammenkommen, kann dieser „urbane Hitzestress“ eine starke körperliche Belastung für die Atemwege darstellen. An solchen extremen Temperaturtagen, insbesondere wenn sie ohne Übergang stattfinden, kommt es deshalb wie sonst nur an sehr kalten Wintertagen zu vermehrten Exazerbationen und darüber Notaufnahmen.
  3. Vermeiden Sie das Einatmen von Schadstoffen

    Wenn Sie trotz COPD weiter rauchen, erhöht sich das Risiko regelmäßiger Exazerbationen erheblich. Aber auch schlechte Luft in stickigen und verrauchten Räumen oder Smog im Innenstadtbereich können Exazerbationen begünstigen, daher sollte Rauchen vor allem in Wohnräumen tabu sein. Meiden Sie daher solche Orte, an denen die Luftqualität durch Schadstoffe stark vermindert ist. Vermeiden Sie auch offenes Feuer ( Feuerschalen ) und nutzen wenn möglich keine Kohleöfen in der Wohnung. Weitere Infos unter Kaminöfen & Co.: Das sollten Lungenpatienten beachten Bei feuchter Kälte hilft es draußen einen Schal vor den Mund zu binden, so dass die Luft angewärmt und etwas angefeuchtet wird. Zudem helfen Luftbefeuchter die Luft in Wohnräumen zu befeuchten.
  4. Halten Sie sich an die verordnete Therapie

    Die COPD ist eine Erkrankung, die unbehandelt fortschreitend verläuft. Um diesen Verlauf zu stoppen, ist es auch in stabilen Phasen wichtig, dass Sie die grundsätzlichen Behandlungsempfehlungen im Alltag umsetzen. Besonders die regelmäßige Einnahme der verordneten Medikamente ist eine wichtige Voraussetzung für einen stabilen Verlauf der COPD. Dabei spielt auch die richtige Inhalationstechnik eine Rolle. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker in die korrekte Anwendung Ihres verordneten Inhalationssystems einweisen.
  5. Stärken Sie Ihre Lungenfunktion

    Verschiedene Maßnahmen helfen Ihnen, den fortschreitenden Verlust an Lungenfunktion aufzuhalten. Dazu zählen neben dem Rauch-Stopp und der medikamentösen Therapie vor allem viel Bewegung und die physiotherapeutische Atemtherapie bei COPD.

Quellen:
– Deutsches Krebsforschungszentrum: Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel. Einblick. Ausgabe 02/2020
– Zentrum für Krebsregisterdaten: Krebsarten. 17.12.2019
– Foto: Prostock-studio / Shutterstock.com

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