Lungenemphysem bei COPD

Etwa ein Drittel aller COPD-Patienten bilden ein Lungenemphysem aus - eine unheilbare Überblähung der Lunge, die in den fortgeschrittenen Stadien Atemnot bei den Betroffenen verursacht.
 | 14.06.2018

Ein Lungenemphysem entsteht in der Vielzahl der Fälle als Folgeerkrankung einer COPD. Wenn die für diese Lungenkrankheit typischen Entzündungsprozesse auch die Lungenbläschenerreichen, tritt zur Bronchitis ein Emphysem hinzu.

Was ist ein Emphysem?

Ein Emphysem betrifft den Zustand der Lungenbläschen, die eine Verbindung zwischen den kleinsten Verästelungen der Atemwege (Bronchiolen) und den Blutgefäßen herstellen.

Lungenbläschen (Alveolen): Die Lungenbläschen sorgen für den Gasaustausch, indem sie Sauerstoff in die Blutbahn einspeisen und Kohlenstoffdioxid hinausbefördern. Sie sitzen direkt an der Nahtstelle von Lunge und Blutkreislauf.

Beim Lungenemphysem ist der Gasaustausch erheblich gestört, weil eine Zerstörung der Lungenbläschen vorliegt. Dafür ist in 90 % der Fälle das Rauchen ursächlich. Die in Zigaretten enthaltenen Giftstoffe greifen die Atemwege unentwegt an, so dass es zu einer chronischen Entzündung kommt, die irgendwann auch auf die Lungenbläschen übergreift. Ist es so weit gekommen, ist die COPD bereits im fortgeschrittenen Stadium.

2 Patiententypen der COPD

Unter den COPD-Patienten gibt es ein Spektrum an verschiedenen Ausformungen der Krankheit. Die Extreme markieren 2 Patiententypen:

  • Pink Puffer sehen eher hager aus, ringen häufig nach Luft und haben Probleme, das Atemwegssekret loszuwerden. Bei ihnen steht das Emphysem im Vordergrund der chronisch obstruktiven Bronchitis.
  • Die Blue Bloater, bei denen die Bronchitis im Vordergrund steht, sind eher untersetzt und leiden unter starkem Auswurf. Sie haben jedoch weniger Probleme beim Abhusten des Schleims.

Die Symptome des Lungenemphysems

COPD-Patienten mit Lungenemphysem leiden unter Atemnot – zunächst nur bei Belastung, im weiteren Verlauf kann sich die Atemnot jedoch auch im Ruhezustand bemerkbar machen. Das liegt daran, dass die zerstörten Lungenbläschen immer weniger Sauerstoff ins Blut befördern und immer mehr Kohlenstoffdioxid in der Lunge verbleibt.

Dadurch kommt es zu einer Lungenüberblähung: Die Luft kann nicht mehr ausreichend abgeatmet werden und bläht Teile der Lunge auf. So entstehen sogenannte Emphysemblasen, die ihre Arbeit immer weniger verrichten können.

Behandlung des Lungenemphysems

Die Therapieempfehlungen beim Lungenemphysem sind den allgemeinen Empfehlungen bei COPD ähnlich, d.h. Rauchentwöhnung, Bewegungstherapie, atemwegserweiternde Medikamente und Vorbeugemaßnahmen gegen Atemwegsinfekte. Für manche Patienten kann eine Sauerstofftherapie hilfreich sein.

Im schweren Erkrankungsstadium nehmen die Therapieoptionen ab. Ein operativer Eingriff, der eine Lungenvolumenreduktion bewirkt, kommt für einige Patienten in Frage. Auch eine Lungentransplantation ist bei wenigen Patienten eine Option.

Quellen:
– Deutsches Krebsforschungszentrum: Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel. Einblick. Ausgabe 02/2020
– Zentrum für Krebsregisterdaten: Krebsarten. 17.12.2019
– Foto: Natalia Lisovskaya / Shutterstock.com

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